„An der Flur“ beim Weiher: Verkehrsberuhigte Zone bleibt Wunsch
Es wäre wohl zu einfach gewesen, wenn mein Gemeinderatsantrag zur Fortsetzung des verkehrsberuhigten Bereichs „An der Flur“ einfach nur zu einem positiven Beschluss geführt hätte. Ich habe mir gewünscht, dass man auch zwischen der Lärchenstraße und dem Feldweg-Abzweig zum Weiher (bei „Am Schmiedacker“) so eine Spielstraße ausweist und eventuell noch eine Querungshilfe bei der Lärchenstraße realisiert. Das wäre sicherlich sehr im Sinne vieler Spaziergänger oder beispielsweise Eltern mit kleinen Kindern auf Fahrrädern (wie oben in meinem Schnappschuss vom 12. Januar). Zudem wäre diese Lösung viel günstiger realisierbar, als meine Alternatividee mit dem Bau eines separaten Geh- und Radweges – insbesondere, weil bereits Parkbuchten gemäß der üblichen Forderung für verkehrsberuhigte Bereiche vorhanden sind.
Dieser Traum ist zumindest vorerst wie eine Seifenblase geplatzt. Wieder einmal hat wohl eine Begutachtung der Straße von Seiten der Polizei ergeben, dass das nicht möglich ist. In diesem Fall kann ich das noch weniger verstehen, als bei den Sommer-Umbaumaßnahmen an der Schule in Pöring, weil das hier ein Wohngebiet ist, bei dem man sich nicht auf möglichen „Durchgangsverkehr“ berufen kann.
Das einzige, was jetzt noch von meinem GemeinderatsAntrag geblieben wäre, ist die Realisierung einer Querungshilfe bei der Lärchenstraße. In der entsprechenden Bauausschuss-Sitzung am 26. November wurde erläutert, dass dies in Form einer Fahrbahnverengung der Lärchenstraße durchaus machbar wäre. Die FDP hat zwar leider als kleine Partei mit nur einem Gemeinderatssitz im Bauausschuss kein Stimmrecht, aber immerhin durfte ich als Antragsteller in der Ausschuss-Sitzung zu Wort kommen: das vorgeschlagene Miniergebnis war schlichtweg enttäuschend. Aus meiner Sicht ist eine Querungshilfe allein nicht wirklich eine Lösung für die zahlreichen Spaziergänger in diesem Bereich.
Letzten Endes habe ich dann in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung zugestimmt, dass dieses Projekt vorerst komplett zurückgestellt werden sollte, bis unsere geplante Zornedinger Verkehrserhebung abgeschlossen ist und eine entsprechende Verkehrskonzeption erarbeitet wird.
In der kommenden Gemeinderatsperiode 2020 bis 2026 werden sicherlich einige Verkehrsthemen zur Diskussion stehen. Ich hoffe sehr, dass wir dann so manches auch mal komplett neu überdenken können. Das beginnt beispielsweise mit der Bucher Straße, die nach wie vor stark mit LKW-Durchgangsverkehr belastet ist. Dabei ist diese Straße längst nicht mehr im Status einer Staatsstraße, denn die St 2081 wird seit der Fertigstellung der Ortsumgehung nicht mehr durch den Ort geführt, sondern über die neue Ortsumfahrung. Damit gibt es meines Erachtens keinerlei Notwendigkeit mehr, auf dieser Straße einen LKW-Durchgangsverkehr zu dulden. Nach Ansicht der FDP-Zorneding spricht zudem nichts dagegen, diese Ortsstraße auf Tempo 30 zu begrenzen.
Aber unverständlicherweise spricht auch hier erneut die Stellungnahme der Polizei dagegen. Ich frage mich jetzt allerdings, warum beide Maßnahmen woanders problemlos möglich sind – nur bei uns nicht.
So gibt es in ganz München für viele Straßen das „LKW-Sperrkonzept“ gegen Durchgangsverkehr – für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen. Das betrifft beispielsweise die komplette B304 ab der Bajuwarenstraße oder die Ständlerstraße ab der Heinrich-Wieland-Straße.
Hier auch gleich noch ein Beispiel für eine große Straße, die seit kurzem komplett durchgehend auf Tempo 30 begrenzt ist und dementsprechend sogar zum Teil neu beschildert wurde: die gesamte Friedenspromenade (Neutrudering) in voller Länge ab der B 304.
Und bei uns hieß es von Seiten der Polizei beispielsweise für die Kreuzstraße in Pöring: Weil das eine Durchgangsstraße ist, darf sie nicht eine verkehrsberuhigte Zone bleiben. Das Rathaus schwenkte dann bekanntlich ein und verlautete später, dass der Straßenumbau „alternativlos“ war. Vor etlichen Jahren hatten wir aber die verkehrsberuhigte Zone vor der Schule im Gemeinderat unter anderem beschlossen, um Durchgangsverkehr zu verhindern. Irgendwie wurde jetzt diese verkehrspolitische Entscheidung des Gemeinderats auf den Kopf gestellt. Das ist ein Trauerspiel.
Wir müssen im neuen Gemeinderat unbedingt mehr Rückgrat zeigen, wenn es um die Planung des Verkehrs auf unseren Straßen geht.
Wo ein Wille ist, ist hoffentlich auch ein entsprechender Weg zu finden!