Märklin-Startpackung weckt Kindheitserinnerungen
Jim Knopf, Lokomotivführer Lukas und Dampflok Emma in nettem Modellbahn-Startset
– Schon beim ersten Blick auf den 55 mal 34 Zentimeter großen Pappkarton der neuen Märklin-Startpackung „Jim Knopf“ (Art.-Nr. 29179) wird sich so mancher Erwachsene an seine Kindheit erinnern – egal ob Mann oder Frau. Dabei dürfte es auch unerheblich sein, ob Mann/Frau noch im Erwerbsleben ist oder längst in Rente.
Die älteren Semester werden sich noch sehr gut an die Schwarzweiß-Fernsehsendungen des Marionetten-Theaters „Augsburger Puppenkiste“ mit dem Titel „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erinnern. Sie wurden 1961/62 aufgenommen und basieren auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Michael Ende. Mindstens 15 Jahre lang waren diese und viele andere Marionettentheater-Aufführungen im Fernsehen zu sehen, bevor sie dann ab 1976 nochmal neu in Farbe gefilmt wurden und die nächsten Kinder (und Eltern) in ihre Traumwelt einluden. Damit ist aber die Geschichte dieses Kult-Kinderbuchs noch lange nicht ausgeschrieben, denn mehr als 20 Jahre danach folgte in den Jahren 1999 und 2000 die Zeichentrickfilm-Serie „Jim Knopf“ mit nicht weniger als 52 Folgen – auch sie dürfte vielen Kindern der nächsten Generationen gut in Erinnerung sein. Und jetzt – 58 Jahre nach dem Kinderbuch-Start – kommen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer als Realverfilmung von Warner Bros. mit echten Schauspielern ins Kino – ab 29. März 2018. Henning Baum spielt im Film den Lokomotivführer Lukas und Jim Knopf wird gespielt von Solomon Gordon.
Im Vorfeld des Kinostarts hat Märklin auf der Spielwarenmesse in Nürnberg sowohl seine neue H0-Modelleisenbahn-Startpackung „Jim Knopf“ präsentiert, als auch die Original-Kinorequisite der Dampflok „Emma“ für die Innen-Filmaufnahmen und eine wunderschöne große Modellbahn-Landschaft von „Lummerland“ – der berühmten Insel mit zwei Bergen. Wer diesen Messe-Auftritt von Märklin mit der kleinen und großen Emma sehen will – hier im folgenden Vorschaufenster ist mein kleine YouTube-Video vom Märklin-Stand in Halle 4 A der Spielwarenmesse zu sehen – und wer das Video in groß sehen will, muss einfach nur unten rechts im Vorschaufenster den Vollbildmodus aktivieren oder durch Klick auf YouTube dort hin wechseln:
Modellbahn-Startpackung für Kinder jeden Alters
Anfang März kommt nun die Modellbahn-Startpackung 29179 von Märklin in den Handel (UVP 149,99 Euro). Ich durfte sie schon auspacken und ausprobieren. Offiziell ist diese Packung für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren gedacht, wegen der Kindheitserinnerungen dürfte sie aber auch bei vielen erwachsenen Modellbahnern und Nicht-Modellbahnern im Hobby-Keller landen oder die Lok nebst Figuren in einer Vitrine ihren Platz finden.
Die aus Kunststoff gefertigte Damplok „Emma“ hat eine Gesamtlänge von 105 Millimetern (inklusive Dachüberstand) und wiegt 138 Gramm. Das Modell entspricht in etwa einem Maßstab von 1:50, fährt aber auf den üblichen Märklin-H0-Gleisen des Maßstabs 1:87. (Für die Vorbild-Fanatiker unter den Modellbahnern: Emma entspricht damit in etwa der Nenngröße 0e – also einer Schmalspurlok für Spur 0).
Für den Spielbetrieb ist die Lok mit einem einfachen Kupplungshaken ausgestattet, der sich in einem NEM-Schacht befindet und bei Bedarf gegen eine übliche Modellbahn-Kupplung getauscht werden kann. An die Lok lassen sich also jederzeit gängige H0-Waggons anhängen. Angetrieben wird die Lok an der Hinterachse, deren 16,8 Millimeter große Räder mit Haftreifen versehen sind. Über Kuppelstangen wird auch die Mittelachse angetrieben. Die vorderen Räder haben einen Durchmesser von 14 Millimetern und sind frei drehbar. Alle sechs Räder der Lok sind elektrisch miteinander Verbunden und sorgen so für eine zuverlässige Stromaufnahme von den beiden ebenalls miteinander verbundenen Schienen der Märklin-Dreileiter-Gleise. Für die andere Seite der Stromversorgung dient im Lokboden ein gefederter 50 Millimeter langer Schleifer, der auf die in der Gleismitte befindlichen Punktkontakte (Abstand ca. 7,5 Millimeter) drückt.
Die Lok hat einen Multiprotokoll-Digitaldecoder an Bord, der zu den drei gängigsten Modellbahn-Digitalstandards DCC, Motorola und mfx (Plug-and-Play-Standard von Märklin mit automatischer Anmeldung der Lok an der Digitalzentrale) kompatibel ist. Damit kann Emma nicht nur mit der Digitalzentrale der Startpackung gesteuert werden, sondern auch mit anderen Digitalsteuerungen. Der Decoder der Lok kann die Frontbeleuchtung ein- und ausschalten, ein integriertes Dampflok-Fahrgeräusch nebst kurzem Pfiff am Anfang aktivieren (aber unabhängig von der Geschwindigkeit und auch im Stand) und einen kleinen Sprachdialog aus dem Kinofilm zwischen Jim Knopf und Lukas auslösen. Zudem lässt sich das ab Werk voreingestellte sanfte Abbremsen der Lok beim Fahrtrichtungswechsel deaktivieren.
Schließlich unterstützt der Decoder auch den Analog-Betrieb – Emma kann also auch mit einem Märklin-Wechselstrom-Trafo gefahren werden. Dann funktioniert aber das Geräusch nicht und die Beleuchtung der Lok beginnt erst, wenn die Lok richtig mit etwas höherer Geschwindigkeit fährt. Ab Werk leuchtet die Lok bei aktiviertem Licht in beiden Fahrtrichtungen, der Decoder kann aber auch von erfahreneren Modellbahnern so umprogrammiert werden, dass die Beleuchtung nur in Fahrtrichtung an ist. Schließlich können im Decoder auch diverse andere Lok-Parameter umprogrammiert werden, wie beispielsweise die Maximalgeschwindigkeit, die Beschleunigung und das Abbremsverhalten.
Die Geräusche und die Bedienung der Lok hört und sieht man sehr gut in meinem kleinen Auspack-YouTube-Video – einfach hier aufs Video klicken – und wer das Video in groß sehen will, muss einfach nur unten rechts im Vorschaufenster den Vollbildmodus aktivieren oder durch Klick auf YouTube dorthin wechseln:
Die Märklin-Startpackung enthält
– 12 gebogene C-Gleise mit Radius 360 mm
– 2 gerade C-Gleise mit 172 mm Länge
– 1 gerades C-Gleis mit 188 mm Länge
– 1 gerades Anschlussgleis mit 188 mm Länge und integrierter Basisstation und Infrarot-Empfänger (Digitalzentrale)
– Schaltnetzteil für die Steckdose (Ausgang 18 V, 1A)
– Infrarot-Handfernbedienung (mit acht Tasten und einem 4-fach Schiebeschalter)
– zwei Batterien für die Fernbedienung (AA Mignon LR6)
– elektrisch angetriebene Dampolok Emma mit abnehmbarem Dach
– Figur von Lukas dem Lokomotivführer (46 mm hoch)
– Figur von Jim Knopf (ca. 35,5 mm)
– Standmodell der kleinen Babylok Molly (43 mm lang)
– Bedienungsanleitungen in acht Sprachen (acht Seiten pro Sprache)
Schnell zusammengebaut
Die 16 mitgelieferten C-Gleise lassen sich sehr schnell und einfach zusammenstecken und auch wieder voneinander trennen. Das fertige Gleisoval hat eine Größe von etwa 112 x 76 Zentimetern und kann jederzeit mit allen anderen C-Gleisen von Märklin zu einer größeren Anlage erweitert werden. Für die Inbetriebnahme muss nur noch das Steckernetzteil-Kabel ans Anschlussgleis und der dann das Netzteil an eine 230-Volt-Steckdose.
Befinden sich die mitgelieferten Batterien im 10 Zentimeter kurzen Infrarot-Handsender, ist die Startpackung endgültig einsatzbereit. Mit dem Schiebeschalter oben links kann man abwechselnd auf dem selben Gleis bis zu vier Lokomotiven steuern.
In der langsamsten Fahrstufe schleicht Emma gemächlich mit etwa 3 bis 3,5 cm/s dahin. In der nächsten Stufe sind es immerhin schon ca. 6,6 cm/s. Insgesamt unterscheidet der Lokdecoder zwischen 14 Fahrstufen, wobei die Lok in der höchsten Fahrstufe mit ca. 42 cm/s schon recht flott unterwegs ist.
Zudem unterstützt der Decoder vier schaltbare Funktionen des Infrarot-Handreglers:
Die Lichttaste schaltet die LED-Frontbeleuchtung an und aus
Taste 1 aktiviert den Sprachdialog zwischen Lukas und Jim Knopf
Taste 2 schaltet das Dampflokgeräusch nebst einem Pfiff ein und aus (aber leider bleibt das Dampflokgeräusch bei jeder Geschwindigkeit gleich und ertönt auch im Stand – der Pfiff ist nicht separat aktivierbar, sondern ertönt nur am Anfang mal ganz kurz)
Taste 3 aktiviert die Anfahr-Bremsverzögerung (für sanftes Abbremsen beim Fahrtrichtungswechsel)
Taste 4 ist bei dieser Lok ohne Funktion
Fazit: Nette Modellbahn-Startpackung, die sicher auch so manchem älteren Semester wegen der Kindheitserinnerungen gefallen könnte.