Jeder Bahnlärm-geplagte sollte mitmachen
Frist für Öffentlichkeitsbeteiligung zur Lärmaktionsplanung läuft am 25.8. ab
– Ärgern auch Sie sich über Bahnlärm, weil Sie in der Nähe einer stark frequentierten Bahnstrecke leben? Ich wohne zwar ca. 600 Meter von der Bahnstrecke München-Rosenheim entfernt und an der mir zugewandten Südseite der Bahnlinie gibt es auch eine 1,8 km lange Lärmschutzwand! Je nach Witterung dröhnen aber trotzdem oft in den Abend- und Nachtstunden insbesondere Güterzüge unangenehm laut von den Nachbarorten Baldham und Eglharting heran – von Entspannung und Erholung kann dann keine Rede mehr sein! Insgesamt fahren zwischen München-Trudering und Grafing-Bahnhof bereits heute weit mehr als 200 Güter- und Schnellzüge und hinzu kommen auch noch reichlich S-Bahnen von zwei Linien.
Wenn es auch Ihnen so geht oder Sie sogar noch mehr vom Bahnlärm geplagt sind, dann sollten Sie sich unbedingt bis 25.8.2017 einmal ein paar Minuten Zeit nehmen und diese Empfindungen in einem Online-Fragebogen des Eisenbahn-Bundesamtes dokumentieren. Hierzu müssen Sie sich nur kurz mit Ihrer E-Mail-Adresse registrieren und dann lediglich 12 Fragen durch simple Kreuzchen beantworten! Die Fragen sehen Sie auch hier im Beitrag auf drei Fotos vom als PDF-Datei herunterladbaren Fragebogen. Wer möchte, kann den Fragebogen natürlich auch ausdrucken und dann per Post ans Eisenbahn-Bundesamt schicken, aber auch diese Fragebögen müssen bereits bis 25.8. dort eintreffen.
Sie meinen, das bringt doch nichts!? Die Teilnahme an der Lärmaktionsplanung-Schiene bringt sehr wohl etwas, weil diese Öffentlichkeitsbeteiligung in Form einer Fragebogenaktion nicht von der Deutschen Bundesbahn DB durchgeführt wird, sondern vom Eisenbahn-Bundesamt. Und diese Behörde erarbeitet Maßnahmen des Bundes zur Lärmminderung im Schienenverkehr. Je mehr Bürger also an dieser Fragebogenaktion mitmachen, umso mehr wird dokumentiert, dass es Lärmprobleme gibt, die auch die Gesundheit beeinträchtigen und deshalb dringend abgestellt werden sollten.
Darüber hinaus beteiligen sich an dieser Lärmaktionsplanung aber nicht nur die Bürger selbst, sondern auch Lärmschutzvereinigungen, Kommunen und weitere Einrichtungen. So haben wir beispielsweise im Gemeinderat Zorneding auf Empfehlung der dafür eingesetzten „Arbeitsgruppe Bahnlärm“ in der Juli-Sitzung eine ausführliche Stellungnahme einstimmig verabschiedet und an das Eisenbahn-Bundesamt gerichtet. In dieser Stellungnahme erheben wir folgende Forderung:
„Der Gemeinderat Zorneding fordert im Interesse seiner Bürger das Eisenbahnbundesamt auf, durchgehenden Lärmschutz beidseitig der Bahnstrecke durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Lärmschutzwand zwischen Baldham und Eglharting zur deutlichen Lärmentlastung unserer Bürger in Zorneding und Pöring zu gewährleisten.“
Danach folgt dann eine ausführliche Begründung mit 13 Einzelpunkten. Ich freue mich sehr, dass ich diese parteiübergreifende Arbeitsgruppe des Gemeinderates koordinieren darf und dass alle fünf im Gemeinderat und in der Arbeitsgruppe sitzenden Parteien der selben Meinung sind.
Trotz Stellungnahmen von Rathäusern und Lärmschutzvereinigungen sollten unbedingt möglichst viele Bürger eine eigene Stellungnahme einreichen – egal ob verbal und selbst ausformuliert oder in Form des Online-Fragebogens des Eisenbahn-Bundesamtes, den jeder Bürger (also nicht nur jeder Haushalt) bis 25.8.2017 unter dem nachfolgenden Link im Internet ausfüllen kann: https://www.laermaktionsplanung-schiene.de/ecm-politik/eisenbahnbundesamt/de/home/login