TV-Display flach wie zwei 1-Euro-Stücke
Faszinierend dünner OLED-Fernseher W7V von LG
– Ein Fernseher so dünn wie ein Gemälde samt Bilderrahmen – das war vorgestern. Ein Flat-TV so flach wie eine Leinwand mit Keilrahmen – das war gestern. Jetzt werden die Flachbild-Fernseher wirklich dünn – LG bezichnet sie deshalb auch liebevoll als „Wallpaper-TV“. LG hat sein neues Topmodell OLED W7V erstmals im Januar auf der Elektronik-Schau CES in den USA präsentiert. Dieses Gerät aus der LG-Produktfamilie Signature hat ein 4K-Panel mit 3840×2160 Pixeln, das eine Leuchtkraft von 1000 Nit bieten soll. Zudem ist das Gerät auch keine Zukunftmusik mehr, sondern schon sehr bald lieferbar.
Das eigentliche Panel in OLED-Technologie (mit selbstleuchtenden Pixeln) ist samt Glas-Trägerschicht 2,57 mm dünn. Zur Befestigung an einer Wand hat es oben zwei Ösen und zur zusätzlichen Fixierung dienen dann noch neun flache Magnete. Insgesamt ragte das Display bei seiner Präsentation am 7.3.2017 dann nur noch knapp 5 mm aus der Glas-Präsentationswand des Showrooms in der „Ziegelei 101“ in Ismaning heraus. Damit man sich das besser vorstellen kann, habe ich zwei 1-Euro-Stücke aufeinander gelegt und neben dem Display positioniert übereinander (siehe BIld 4 und 5). Über die beiden miteinander 4,7 mm messenden Münzen ragt fast nur noch ein schmale Panel-Schutzrahmen heraus.
Schicker Soundbar statt klobiger Elektronik- und Tuner-Einheit
Im Gegensatz zu den früheren ultraflachen OLED-Fernsehern von LG hat der neue W7V auch am unteren Ende des Panels keine dickere Elektronik-Einheit mit den Tunern und den sonstigen Komponenten/Schnittstellen mehr. Er ist nur noch über ein 31 mm breites und unter 2 mm dickes Flachkabel mit knapp 60 cm Länge mit der Elektronik-Einheit des Geräts verbunden. Wer die Elektronik-Einheit etwas mehr räumlich absetzen muss, kann hierzu eine 1,5 Meter lange Flachkabel-Verlängerung nutzen.
Die Elektronik-Einheit ist allerdings alles andere als ein klobiger eckiger Kasten und erfüllt auch noch einen tollen zusätzlichen Zweck: sie enthält gleichzeitig ein 60-Watt-Surround-Soundsystem in sogenannter 4.2 Technologie gemäß Dolby-Atmos-Standard, also mit Lautsprechern nach vorne, zu den Seiten und Lautsprechern nach oben, die den Schall von der Decke reflektieren. Diese etwa 125 cm breite und 20 cm tiefe Soundbar-Einheit ist sehr schick gestylt und enthält zwei nach oben strahlende Atmos-Lautsprecher mit jeweils 88 mm Durchmesser, die an den Seiten des Lautsprechersystems zwar deutlich nach oben heraus ragen, aber ingesamt bleibt das System selbst an der höchsten Stelle 10 cm niedrig. Der Klang konnte sich bei der Präsentation bereits recht gut hören lassen, allerdings war ein echter Dolby-Atmos-Test leider nicht möglich, weil im großen Präsentationsraum die Decke zur Reflexion des Schalls fehlte. Zusätzlich unterstützt das Soundsystem auch den Dolby-Vision-Standard. Zur Einmessung des Soundsystems dient ein Messmikrofon, das LG zur bequemen Handhabung direkt in die Magic-Remote-Fernbedienung integriert hat.
Im Soundbar sind übrigens auch noch die Triple-Twin-Receiver für Satelliten-, DVB-T2- und Kabel-TV sowie drei USB-Ports und vier HDMI-Buchsen enthalten. Zudem gibt es eine Netzwerkschnittstelle und WLAN ist natürlich auch an Bord. An einer der USB-Buchsen kann selbstverständlich auch eine Harddisk für die Recording-Funktion angeschlossen werden.
Der LG OLED W7V ist auch keine Zukunftsmusik mehr, sondern soll in der „kleinen“ Variante mit 65 Zoll Displaydiagonale (164 cm) bereits in den nächsten Wochen zum UVP von 7.999 Euro in den Handel kommen – das ist zwar kein Schnäppchen, aber für diese tolle Technologie und das äußergewöhnliche Design durchaus angemessen. Der große Bruder des W7V kommt allerdings erst im Sommer auf den Markt – er hat dann eine Diagonale von 77 Zoll (195 cm) und soll 19.999 Euro kosten.