Faszinierender Heimkino-Fernseher Beovison Harmony

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München
(Foto: Peter Pernsteiner)

Erste Eindrücke zum HighEnd-Design-OLED-Fernseher von B&O mit 195 cm Bilddiagonale

– Foto- und Videoreportage von Peter Pernsteiner –

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München. Im ausgeschalteten Zustand tritt das große schwarze 77-Zoll-OLED-Panel dezent in den Hintergrund und ist lediglich 113,5 cm hoch.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Am 17. Juli 2019 zeigten die Reisenberger Galerien in der Münchner Innenstadt als einer der ersten deutschen Bang & Olufsen-Läden für nur einen Tag den neuen HighEnd-Design-Fernseher Beovision Harmony. Ich habe mir in diesem Rahmen einige Details dieses faszinierenden FlatTV von Arend-Marc Niebuhr erklären lassen. Der ab Herbst 2019 lieferbare UHD-OLED-Flat-TV mit 77 Zoll Bilddiagonale (also mehr als 195 cm) knüpft an die Tradition des dänischen Herstellers an, zuhause für richtige Kinoerlebnisse zu sorgen. Für den passenden Sound des integrierten 3.1 Audiosystems sorgen nicht weniger als sechs Lautsprecher. Bei Bedarf kann das System auch individuell und schrittweise zu einem 7.1 Surround-Sound-System ausgebaut werden.

Beim einschalten drehen sich die Lautsprecher zur Seite und das Display fährt hoch.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Das Heimkino-Erlebnis gilt nicht nur für den Klang und für das Bild des UHD-OLED-HDR-Panels von LG (3840 x 2160 Pixel), sondern bereits für das Einschalten dieses Gerätes. Das „Schauspiel“ erinnert ein wenig die guten alten Kinovorhänge, die zu Beginn der Vorstellung zur Seite schwenken und die Leinwand freigeben. Die Vorhang-Idee hat Bang & Olufsen übrigens bereits vor mehr als 25 Jahren erstmals bei einem Heimkino-Fernseher „zelebriert“ – beim Beovision 9000. Später wurde dann der Einschalt-Vorhangeffekt beim Beovison Avant erstmals in elektronischer Form realisiert und dieses Prinzip hat beispielsweise auch Loewe bei vielen Fernsehern übernommen.

Der Vorhang öffnet sich allerdings nicht in Windeseile, sondern grazil langsam. Das sieht man recht gut in meiner kleinen nachfolgend verlinkten YouTube-Videoreportage vom 17.7.2019:

Beim einschalten ragen die beiden Lautsprecher vorübergehend seitlich bis zu 14 cm über das Gerät hinaus.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Im ausgeschalteten Zustand wird ein Großteil des UHD-Displays von zwei senkrecht stehenden jeweils 48 x 86 Zentimeter großen Lautsprechersystemen verdeckt. Beim Einschalten schwenken die beiden Lautsprecher innerhalb von 20 Sekunden gemächlich um 90 Grad in die Horizontale und gleichzeitig wird das OLED-Display ebenso langsam um 45 Zentimeter nach oben bewegt. Das Gerät ist damit im Standby-Betrieb fürs Wohnzimmer kein riesiger schwarzer Display-Klotz, sondern nur etwa 113,5 cm hoch. Vom OLED-Display sieht man an den Seiten lediglich jeweils 40 cm und oben 25 cm. Für den reinen Audio-Einsatz kann das Gerät auch in dieser Position verbleiben und das Display wird dann auch nur entsprechend in diesem Bereich genutzt. Bei Herabschwenken der Lautsprecher ragen diese kurzzeitig an beiden Seiten jeweils knapp 14 cm über das 172,5 cm breite Gerät hinaus. Im eingeschalteten Zustand hat der Beovison Harmony eine Höhe von 158 cm.

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München. Im eingeschalten Zustand ist er 158 cm hoch.
(Foto: Peter Pernsteiner)

In den beiden Lautsprechereinheiten befinden sich insgesamt vier Lautsprecher. Zwei davon sind im TV-Einsatz links oben und rechts oben an den äußeren Ecken und sorgen so für eine gewisse Stereo-Basisbreite. Diese beiden 2,5-Zoll-Full-Range-Treiber werden jeweils von einem 50-Watt-Verstärker gespeist. Am linken Rand des rechten Lautsprechers (also fast in der Mitte des TV-Gerätes) befinden sich für den Center-Kanal oben ein 1-Zoll-Hochtonlautsprecher (gespeist von einem 50-Watt-Verstärker) und ein 4-Zoll-Mitteltöner/Tieftöner (gespeist von einem 100-Watt-Verstärker). Und schließlich sitzen noch hinter den Lautsprechern im Display-Standfuß zwei 4-Zoll-Tieftonlautsprecher (mit zwei 100-Watt-Verstärkern) deren Schall nach unten gerichtet ist.

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München. Anschlussbox mit 8 RJ45-Lautsprecherschnittstellen, einer LAN-Schnittstelle, einer USB-Schnittstelle und vier HDMI-Buchsen.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Wer den Beovision Harmony zu einem richtigen Soundsystem ausbauen will, kann hierzu in der Steuereinheit auf der Geräterückseite bis zu acht Aktivlautsprecher an dafür vorgesehenen RJ45-Digitalbuchsen anschließen. Alternativ können auch einzelne oder alle acht externen Lautsprecher per Funk angebunden werden (Immaculate Wireless Sound-System). Für guten Surround-Sound sorgt ein integriertes 7.1-Modul, das individuell konfiguriert werden kann. Befinden sich beispielsweise neben dem Harmony zwei große Stereo-Aktivboxen, können die Lautsprecher des Fernsehers für den passenden voluminöseren Center-Kanal zusammengemischt werden.

Der Beovision Harmony am 17.7.2019 in München. Die 72 mm dicken Lautsprecher haben hinten zum Display hin eine Aluminium-Verkleidung und an der Frontabdeckung unterschiedlich breite Streifen aus Eichenholz bzw. Aluminium.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Für das Audio-Streaming unterstützt das Gerät Apple AirPlay 2, DLNA und Beolink-Multiroom via LAN/WLAN sowie Bluetooth. Zudem sind ab Werk Chromecast, Deezer und die Internet-Radio-Plattform TuneIn integriert. Das ganze Gerät wird auf Basis des Smart-TV-Betriebssystem webOS von LG gesteuert und durch diverse Zusatz-Einstellungsmenüs von Bang&Olufsen ergänzt.

Das gesamte Gerät ist sehr edel verarbeitet. Das UHD-4K-OLED-Panel ist sehr robust als 8 Millimeter dicke Glasscheibe realisert und hat jeweils lediglich ca. 13 mm Rand. Der 34 Zentimeter tiefe und 35 Zentimeter breite Standfuß ist ebenso von Aluminium überzogen, wie die Ränder der Lautsprechereinheiten. Die Lautsprecherabdeckungen gibt es vorerst in zwei Varianten – entweder mit unterschiedlich breiten Streifen abwechselnd aus Eichenholz und naturbelassenem Aluminium oder mit grauen Stoff-Bespannungen.

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München. Anschlussfeld des UHD-Panels von LG.
(Foto: Peter Pernsteiner)

In Sachen Schnittstellen ist der BeoVision Harmony ebenfalls sehr gut ausgestattet. Direkt am Panel befinden sich vier HDMI-Buchsen, eine optischer Audioausgang, ein analoger Audioausgang, drei USB-Buchsen, ein LAN-Port, eine PCMCIA-Schnittstelle für PayTV-Module, eine Antennenbuchse für den terrestrischen TV-Empfang oder per Kabel-TV-Anschluss und zwei Satelliten-Antennen-Anschlüsse für den integrierten Twin-Tuner. Auf dieser Basis ist in Verbindung mit einer USB-Harddisk die Aufnahme eines TV-Programmes und Wiedergabe eines zweiten TV-Programmes möglich. In der Anschlussbox an der Geräte-Rückseite befinden sich vier weitere HDMI-Schnittstellen, ein weiterer LAN-Port, ein USB-Port und acht RJ45-Buchsen für bis zu acht Aktivlautsprecher, wie beispielsweise Beolab 18, Beolab 50 oder Beolab 90.

Arend-Marc Niebuhr von den Reisenberger Galerien in München zeigte und erklärte mir am 17.7.2019 sehr geduldig den Beovision Harmony.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Zur Steuerung des Gerätes soll eine sehr edel verarbeitete Infrarot- und Bluetooth Fernbedienung Beoremote One mit kleinem OLED-Display mitgeliefert werden. Zudem ist das gesamte Gerät auch mittels Smartphone- und Tablet-App auf Basis von Android- und iOS-Betriebssystemen bedienbar. Abschließend noch das Gewicht des Beovision Harmony. Laut Datenblatt wiegt das Center-Gehäuse samt Lautsprechern, motorisierter Displayhalterung und Bodenstandfuß 80,6 Kilogramm und das 77-Zoll-OLED-Panel 29,9 Kilogramm, also insgesamt etwas mehr als 110 Kilogramm. Als Lieferstart wurde bei der Präsentation Anfang Oktober 2019 genannt und als Listenpreis für den deutschen Markt 18.500 Euro.

Fazit: Natürlich hat dieser außergewöhnliche Fernseher mit seinem raffinierten Schwenk-Dreh-Lautsprechersystem und seiner motorisierten Display-Hebeeinrichtung auch einen außergewöhnlichen Preis, aber dafür ist der Beovision Harmony auch ein echter Hingucker, der sicherlich nicht nur Fans der Marke Bang & Olusfen begeistern dürfte.

Beovision Harmony am 17.7.2019 in München
(Foto: Peter Pernsteiner)