Zorneding bekommt Glasfasern

Ich freue mich sehr, dass es mit der Quote beim Teilnehmerbündelungsverfahren von Deutsche Glasfaser in Zorneding und Umgebung geklappt hat. Damit ist endlich gesichert, dass ich bei uns zuhause sehr bald einen richtig flotten Internet-Anschluss habe, der auch nicht in fünf Jahren veraltet ist!
(Foto: Peter Pernsteiner)

40-Prozent-Quote offiziell erreicht

– Nun steht es endgültig fest: Zorneding bekommt einschließlich seinen Ortsteilen Ingelsberg, Pöring und Wolfesing ein flächendeckendes Glasfasernetz mit kostenloser Faserverlegung bis in die Wohnungen – sogar ohne staatliche Hilfe aus einem Breitband-Förderprogramm. Das zeigt eindrucksvoll: Privatwirtschaftliches Engagement kann auch im Infrastrukturbereich funktionieren.

Die Deutsche Glasfaser hat heute offiziell mitgeteilt: „Nach ersten Auswertungen der eingegangenen Verträge ist klar, die 40%-Quote ist erreicht. Dadurch steht nun der offiziellen Freigabe durch die Geschäftsführung von Deutsche Glasfaser für den Bau der Netze in Zorneding und seinen Ortsteilen nichts mehr im Wege. Wir freuen uns über das große Interesse und danken den Bürgerinnen und Bürgern für die breite Unterstützung.“

Das Ziel von Deutsche Glasfaser war ja eigentlich sehr hoch gesteckt: Das Nachfragebündelungsverfahren im Ort begann erst am 26. November in Form einer Postwurfsendung und am 28. November mit einem ersten Infostand im Zornedinger Nahversorgungszentrum Birkenhof. Trotz Vorweihnachtsstress und Weihnachtsferien hat man sich für den 13. Februar 2017 als Stichtag zur Erreichung einer Haushalts-Teilnehmerquote von 40 Prozent entschieden. Wir Bürger hatten also nur etwas mehr als elf Wochen Zeit, um uns für den FTTH-Anschluss von Deutsche Glasfaser zu entscheiden und den entsprechenden Vertrag zu unterschreiben.

Zäher Projektstart

Am Anfang lief es auch recht gemächlich an, denn erst am 13. und 14. Dezember fanden große Infoveranstaltungen in Zorneding und Pöring statt. Am 15. Dezember eröffnete Deutsche Glasfaser dann einen Servicepunkt-Laden im Nahversorgungszentrum „Birkenhof“. Weitere Infoabende gab es dann noch einmal am 17. und 18. Januar in beiden Ortsteilen. Schließlich fand nochmal am Samstag, den 28. Januar ein groß angelegter „Glasfasertag“ mit Spiel und Spaß für die ganze Familie in der Schulturnhalle statt. Allerdings sorgte an jenem Wochenende eine kleine Datenpanne von Deutsche Glasfaser für negative Schlagzeilen beim Online-Magazin Golem.de . Was war passiert: Normaler Weise aktualisiert Deutsche Glasfaser die Prozentzahl der bisher abgeschlossenen Verträge jeden Freitag. Am 20. Januar stand die Quote noch bei bescheidenen 17 Prozent. Am darauf folgenden Freitag wurde dann leider vergessen, die Quote zu aktualisieren und erst am Montag, den 30. Januar wurde dieser Fehler behoben. Die Quote wurde dann auf 23 Prozent für den Freitagstermin 27. Januar korrigiert. Am 29. Januar berichtete Golem.de auf Basis der offensichtlichen lediglich 17 Prozent und mutmaßte natürlich, dass das Projekt wohl kaum Chancen hat. In zahlreichen Leserkommentaren unkten auch viele, dass die Anschlüsse wohl zu teuer sind.

Mit solchen Gartenstickern zeigten viele Zornedinger Bürger, dass sie sich schon für den Glasfaseranschluss bis ins Haus entschieden haben. Gleichzeitig war aber das Aufstellen dieser Gartensticker Grundbedingung für eine kleine Gewinnspielaktion von Deutsche Glasfaser, bei der zwei Tablet-PCs an Bürger verschenkt werden, die ihren Sticker irgendwo vor das Haus stecken!
(Foto: Peter Pernsteiner)

Allerdings ist der Glasfaseranschluss meiner Meinung nach wirklich attraktiv: Für knapp 35 Euro gibt es in den ersten zwei Anschlussjahren 100 Megabit pro Sekunde als symmetrische Datenrate und einen IP-Telefonie-Anschluss mit einer Rufnummer. Wer 10 Euro Aufpreis zahlt, bekommt sogar 200 MBit/s – ebenfalls symmetrisch, also sowohl für den Datendownload als auch für den Datenupload. Für weitere 5 Euro kann dann noch der eine nationale Telefonflatrate gebucht werden und eine zweite „Telefonleitung“ mit zweiter Rufnummer kostet monatlich lediglich 1,50 Euro Aufpreis. Zudem wird das Faser-Netzabschlussgerät von Deutsche Glasfaser den Kunden auf Wunsch auch kostenlos bis in ihre Wohnung gelegt, wenn dafür innerhalb des Hauses entsprechende Vorkehrungen getroffen sind. Auch die Verlegearbeiten durch den Garten ins Haus hinein erfolgen für alle Kunde, die bis 13. Februar unterschrieben haben, vollkommen kostenlos, während man beispielsweise bei anderen Netzbetreibern dafür auch mal 1000 Euro und noch viel mehr zahlen muss.

Üblicherweise wird von Deutsche Glasfaser der Hausübergabepunkt (links außen im Bild) in maximal drei Metern Abstand zur Mauerdurchbohrung an der Wand montiert. Von dort geht es per jeweils bis zu 20 Meter langer Glasfaser zum Netzabschlussgerät in der jeweiligen Wohnung (rechts daneben). Über ein konventionelles Netzwerkkabel wird dann entweder ein Router von Deutsche Glasfaser ansgeschlossen oder andere gängige Router diverser Hersteller. Schließlich können die Kunden auch gegen Aufpreis den Internet-TV-Dienst DGTV buchen und erhalten dann eine entsprechende DGTV-Set-Top-Box (im BIld rechts außen).
(Foto: Peter Pernsteiner)

Nach zwei Jahren Vertragslaufzeit steigt der monatliche Anschlusspreis dann zwar um 12 Euro, aber nach dieser Frist läuft auch die Vertragsbindung aus – man kann also jederzeit wieder aufs alte Kupfernetz umsteigen und vielleicht gibt es dann ja auch alternative Netzbetreiber, die via Deutsche Glasfaser einen neuen Endkundenvertrag zu besseren Konditionen anbieten. Deutsche Glasfaser hat wiederholt auf Infoabenden erklärt, dass dies möglich ist, weil man das Netz trotz der hohen Eigeninvestitionen für andere Anbieter öffnen muss und wird.

Rasanter Endspurt

Die Quote des Nachfragebündelungsverfahrens entwickelte sich in den folgenden Wochen so, wie es Deutsche Glasfaser erwartet hat. Viele Menschen lassen sich bekanntlich mit Einkäufen und Vertragsabschlüssen oft recht lange Zeit. Die Vertragsquote erhöhte sich zum 3. Februar auf 30 Prozent und am 10. Februar auf 36 Prozent. Zum Endspurt-Wochenende hatten sich sowohl der Servicepunkt-Laden im Birkenhof als auch der lokale Vertriebspartner Birnstiel EDV & Kommunikation zurecht auf einen größeren Kundenandrang eingestellt. So beschloss etwa Harry Birnstiel, seinen Laden ausnahmsweise mal am Samstag zu öffnen – und zwar von 9 bis 19 Uhr. Am Stichtag 13. Februar verzichtete er ebenfalls auf die Mittagspause und ließ seinen Laden noch zwei Stunden länger offen, also bis 20 Uhr. Diesen rasanten Endspurt bestätigte auch die Pressemeldung von Deutsche Glasfaser: „Allein an den letzten beiden Tagen, am Samstag und Montag, entschieden sich noch mehr als 3 % der anschließbaren Haushalte für einen eigenen Anschluss.“

Das alles führte letzten Endes dazu, dass Zorneding sein Ziel für ein schnelles FTTH-Glasfasernetz endgültig erreicht hat. Laut Pressemeldung sollen die Tiefbauarbeiten bereits in „einigen Wochen starten“ und „möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.“ Zu den genaueren Ausbauplänen erklärte Rainer Staar, Projektleiter Netzbau der Deutsche Glasfaser für Bayern bereits in einem Interview: „Bei einem Baubeginn zwischen Mai und Juli 2017 dürften die ersten Kunden bereits in den Sommermonaten aktiv am Netz angeschlossen sein.“ Außerdem hat sich Rainer Staar wohl vorgenommen, dass der Ausbau bereits ein Jahr nach Baustart im Gesamten Gemeindegebiet „abgeschlossen ist, also voraussichtlich im Mai bis Juli 2018.“ (Das vollständige Interview kann unter folgendem Link in der PDF-Ausgabe der Kundenzeitung „Birnstiel aktuell“ auf Seite 2 nachgelesen werden: http://birnstiel.de/wp-content/uploads/2017/02/Birnstiel-aktuell-1-Februar-2017-Internetversion.pdf ).

Als kleines Dankeschön für den Projekterfolg will Deutsche Glasfaser nun noch Nachzüglern eine knappe Woche bis einschließlich Samstag, den 25. Februar die Gelegenheit geben, einen Vertrag zu den Preisen des Aktionsangebots abzuschließen. Hierzu steht sowohl der Servicepunkt des Netzbetreibers im Birkenhof als auch der lokale Servicepartner Birnstiel EDV & Kommunikation zu den entsprechenden Öffnungszeiten zur Verfügung. Danach gibt’s dann zwar nicht mehr die Aktionspreise, aber auf der Homepage von Deutsche Glasfaser heißt es immerhin auch für alle weiteren Nachzügler: „Bis zum Ende der Bauphase ist der Hausanschluss im Anschlussgebiet noch kostenlos erhältlich.“

Gemeinsam ans Ziel gekommen

Ich finde es sehr toll, dass wir Zornedinger dieses Projekt gemeinsam auf den Weg bringen konnten. Damit erhalten wir eine Internet-Infrastruktur, die im Gegensatz zur VDSL- oder Vectoring-Technologie via Kupferdrähten auch in Jahren mehr als reichlich Reserven haben wird. Ich bin auch sehr froh darüber, dass uns Deutsche Glasfaser während des Breitband-Förderverfahrens unserer Gemeinde im Dezember 2015 ein alternatives Eigenausbau-Angebot unterbreitet hat, das sogar auf jegliche staatliche Zuschüsse verzichtet. Wäre es zu einem Ausbau gemäß Förderprogamm mit einem der üblichen Anbieter gekommen, hätten wir im Gemeinderat mit kommunalen Zuschusskosten in Höhe von 600.000 bis 800.000 Euro rechnen müssen. Und zudem hätte es uns Bürgern auch passieren können, dass wir, wie beispielsweise in Hohenlinden, auch noch viel Geld für die Glasfaserverlegung ins Haus hätten zahlen müssen. Wer dort eine Glasfaser ins Haus haben will, muss 600 Euro investieren und zudem zahlt die Kommune für das Breitbandausbau-Projekt laut Zeitungsartikeln mehr als 300.00o Euro und der Freistaat muss wohl mehr als 750.000 Euro drauflegen.

Fazit: Das Zornedinger Glasfaser-Projekt zeigt, dass auch Infrastruktur-Initiativen von privaten Unternehmen Chancen haben – wenn sie solide geplant werden und wenn die Bürger und die Gemeindeverwaltung gemeinsam an einem Strang ziehen. Das privatwirtschaftliches Engagement von Deutsche Glasfaser und das große Interesse der Zornedinger Bürger beweisen eindeutig, dass man nicht immer für alles eine staatliche Förderung braucht.

Ich freue mich sehr, dass es mit der Quote beim Teilnehmerbündelungsverfahren von Deutsche Glasfaser in Zorneding und Umgebung geklappt hat. Damit ist endlich gesichert, dass ich bei uns zuhause sehr bald einen richtig flotten Internet-Anschluss habe, der auch nicht in fünf Jahren veraltet ist!
(Foto: Peter Pernsteiner)